Kärntner Tennisverband

French Open: Nur Ofner noch mit Chance auf Ticket für den Hauptbewerb

Jurij Rodionov und Julia Grabher sind in Paris dagegen in der zweiten Qualifikationsrunde ausgeschieden.
Verfasst von: Manuel Wachta, 18.05.2022
© GEPA pictures/ Johannes Friedl
Sebastian Ofner

Das rot-weiß-rote Kontingent, welches bei den French Open in Paris noch seine Chancen hatte, sich über die Vorausscheidung einen Platz im Hauptbewerb zu erspielen, hat sich am Mittwoch gedrittelt. Sebastian Ofner ist beim Sandplatz-Klassiker von Roland Garros als einziger Österreicher in die dritte und letzte Qualifikationsrunde eingezogen. Der erst seit 12. Mai 26-Jährige (ATP 218) setzte sich am Vormittag gegen den auf 18 gesetzten Australier Aleksandar Vukic (ATP 123) erstaunlich glatt mit 6:2, 6:4 durch. Enttäuschend verlief die zweite Qualifikationsrunde hingegen für Österreichs aktuelle Nummer eins bei den Damen: Julia Grabher (WTA 153) musste sich der auf 17 gesetzten US-Amerikanerin Hailey Baptiste (WTA 125) nach klar gewonnenem erstem Satz noch mit 6:1, 3:6 und 2:6 geschlagen geben. Und am späten Abend erwischte es auch die heimische Nummer eins bei den Herren: Der an 19 gereihte Jurij Rodionov (ATP 127) zog gegen den Russen Pavel Kotov (ATP 143) mit 6:7 (7), 4:6 den Kürzeren.

Ofner kämpft um 2. Grand-Slam-Hauptbewerb

Der Spieltag hatte aus rot-rot-weiß-roter Perspektive noch sehr erfreulich begonnen, da Ofner die bei seiner Rückkehr nach einer Fußoperation und langen Zwangspause bereits gezeigte, starke Form unterstrich und auch im zweiten Match in Frankreichs Hauptstadt als souveräner Zweisatz-Sieger vom Platz schritt. Der Steirer revanchierte sich zugleich bei Vukic für die Niederlage im bis dato einzigen Duell der beiden beim ATP-Challenger in Nur-Sultan 2019 (6:4, 3:6, 4:6). Im ersten Satz dominierte er mit Breaks zum 2:1 und 5:2 klar, im zweiten geriet er nach dem Break im ersten Game zum 1:0 mit 1:3 in Rückstand, schlug aber zum 2:3 und 5:4 zurück und servierte anschließend zu null aus. Um zum erst zweiten Mal nach Wimbledon 2017, wo er sensationell in die dritte Hauptrunde gestürmt war, einem Grand-Slam-Hauptbewerb zu erreichen, muss Ofner am Donnerstag ab 10:00 Uhr auch Alessandro Giannessi (ATP 173) besiegen. Gegen den italienischen Linkshänder weist er ebenfalls eine 0:1-Bilanz mit dem einzigen Vergleich aus 2019 auf. Nur Dominic Thiem steht bisher fix im Hauptfeld, das am Donnerstag um 19:00 Uhr ausgelost wird.

Grabher nach Aus „extrem enttäuscht“

Schon seit vielen Wochen hatte sich Grabher in bestechender Form präsentiert und sich darum ausgezeichnete Chancen auf ein Hauptfeldticket ausrechnen dürfen. Doch gegen Baptiste, gegen die sie im Vorjahr am selben Ort im Qualifikationsfinale nach klarer 6:3,-4:1-Führung ebenfalls noch verloren hatte, lief es nur anfangs: Die Vorarlbergerin zog in Windeseile auf 4:0 davon und legte gar noch ein drittes Break zur Satzführung drauf. Im zweiten Durchgang folgte das exakt umgekehrte Bild, die 25-Jährige war schnell mit 0:4 und 1:5 hinten. Die Aufholjagd am Ende blieb lediglich Ergebniskosmetik. Im dritten Satz wurde aus einer 1:0-Führung mit Break trotz drei Gamebällen bei 1:2 schließlich ein 1:4, Grabher war in weiterer Folge machtlos. „Bin extrem enttäuscht und muss das erst mal verdauen“, bekannte sie auf ihrer offiziellen facebook-Fanseite. „So gut der erste Satz verlaufen ist, so bitter war dann die Fortsetzung. Ich bin zu ungeduldig geworden, viel zu früh auf die Punkte gegangen und habe meine Chancen zu selten genutzt. Ich muss und werde das noch in Ruhe analysieren und hoffe, dass ich aus meinen Fehlern lerne.“

Rodionov mit „Gefühl, gegen eine Wand zu spielen“

Unglücklich verlief der Tag auch für Rodionov, den amtierenden Champion beim Danube Upper Austria Open in Mauthausen. Der Niederösterreicher kämpfte gegen Kotov in den beiden Sätzen jeweils ca. 1:15 Stunden, insgesamt also rund 2:30 Stunden, holte dabei im ersten Satz zweimal ein Break auf, nur um diesen danach doch knapp im Tiebreak zu verlieren. Im zweiten Abschnitt machte der seit Montag 23-Jährige, nach zuvor Chancen auf beiden Seiten, bei 4:5 aus einem 0:30 ein 40:30 – und kassierte letztlich jedoch das alles entscheidende Break zur Niederlage. Für ihn bleibt es damit bei einer Grand-Slam-Hauptfeldteilnahme, Runde zwei bei den French Open 2020. „Ich hatte phasenweise das Gefühl, gegen eine Wand zu spielen, er hat kaum Fehler gemacht, alles zurückgebracht“, so Rodionov über seinen Bezwinger auf seiner offiziellen facebook-Fanseite. „Ich habe alles am Platz gelassen, was geht, kann mir puncto Wille und Einsatz nichts vorwerfen. Im Moment ist die Enttäuschung riesig, ich muss das Ganze erst analysieren und sacken lassen.“

Hier alle Ergebnisse von den French Open in Paris: Herren-Qualifikation, Damen-Qualifikation.

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