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NÖ Open powered by EVN: Neumayer vom Choinski-Express gestoppt

Finalniederlage in Tulln: Das ÖTV-Ass muss auf den ersten ATP-Challenger-Titel vorläufig weiter warten.
Verfasst von: Presseaussendung / Redaktion, 08.09.2024
© NÖ Open / M. Binder
Finalist Lukas Neumayer

Nach einer fantastischen Turnierwoche mit Topbesuch, Kaiserwetter und durchwegs unterhaltsamen Matches musste sich der erste Österreicher in einem Tulln-Finale einem an diesem Tag zu starken Gegner beugen.

Als extrem zukunftsorientiertes Aufwärmprogramm durften am Finalsonntag, vor den letzten im Turnier verbliebenen Profis, vier Topkids aus Niederösterreich auf den Center Court des TC Tulln. Und das Quartett aus den zehn- bzw. elfjährigen Anna Rauth, Anastasia Weiler, Teodor Mihai Vasile und Fabian Frühwald nützte die Gelegenheit, um vor bereits zahlreichen Zuschauer:innen und unter dem Ehrenschutz von NÖTV-Präsidentin Petra Schwarz und Turnierdirektor Florian Leitgeb sein schon großes Können zu zeigen. Nach den gut eineinhalb Stunden mit den „NÖTV Kids Tie Breakers“ sah man nur zufriedene Gesichter.

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Bei den „NÖTV Kids Tie Breakers“ vorne von links nach rechts: Fabian Frühwald, Teodor Mihai Vasile, Anastasia Weiler, Anna Rauth. Hinten von links nach rechts: Umpire Werner Herzog, NÖTV-Präsidentin Petra Schwarz, Turnierdirektor Florian Leitgeb.

Kurze Schrecksekunde im allerersten Game

Perfekt eingestimmt, füllten sich zum Endspiel der vierten NÖ Open powered by EVN auch die letzten freien Plätze auf den Tribünen und beiden Akteuren wurde ein begeisterter Empfang bereitet. Zuerst dem in Deutschland geborenen Briten Jan Choinski (28 Jahre; ATP 276), dessen Mutter aus England und der Vater aus Polen stammt, danach dem allerersten Österreicher in einem Tulln-Finale, dem seit Freitag 22-jährigen Lukas Neumayer (ATP 320). Der 1,82 Meter große Salzburger hatte mit Siegen über Landsmann Sandro Kopp (ATP 339), den sechstgereihten Briten Oliver Crawford (ATP 225), den zweitgereihten Schweizer Jerome Kym (ATP 180) und den Deutschen Rudolf Molleker (ATP 256) das Finale erreicht. Sein 14 Zentimeter größer gewachsenes Gegenüber hatte sich gegen den tschechischen Titelverteidiger Vit Kopriva (ATP 118), die Deutschen Marvin Möller (ATP 345) und Max Hans Rehberg (ATP 393) sowie den Tschechen Jakub Nicod (ATP 337) in den Showdown gesiegt. Und nach einer kurzen Schrecksekunde im allerersten Game, in der eine Linienrichterin vom ausgeschwungenen Neumayer-Racket an der Nase getroffen und aber letztlich nur leicht verletzt wurde – Lukas eilte sofort zu Hilfe –, ging es richtig los, das Match des Raketenaufschlägers Choinski gegen den Grundlinienstrategen Neumayer. Weil beide in Tulln aber durchwegs in Topform agierten, konnten sie zumindest in Satz eins auch jeweils anders, was das Match besonders attraktiv gestaltete – und ausgeglichen. Bis es beim 2:3 der Brite war, der als Rückschläger das Kommando übernahm und das erste Break in die Statistik hieven konnte. Doch wie so oft in der ablaufenden Turnierwoche blieb Neumayer gleich cool wie technisch stabil und konterte sich spektakulär zum postwendenden Rebreak.

Tsunami Choinski „von Match zu Match stärker geworden“

Trotzdem: Choinski hatte Lunte gerochen, hob speziell bei den Grundschlägen das Risikolevel und hatte Erfolg damit. Nach dem Satzgewinn zum 6:4 sicherte sich jener Mann, der in Bälde auch zu den Schülern von Günter Bresnik zählen könnte, zudem gleich die ersten fünf Spiele im zweiten Durchgang. Die konstant heftige, aber trotzdem über weite Strecken fehlerlose Druckwelle zeigte durchaus ihre Wirkung, ja schaukelte sich für Lukas Neumayer gar zum unbezwingbaren Tsunami auf. Der erste Gamegewinn gelang erst bei 0:5 mittels eigenem Aufschlag. Ein Game, welches die Niederlage nur kurz hinauszögern konnte. Zu null und mit einem sehenswerten Vorhand-Topspinvolley nach einem ersten Aufschlag nach rechts außen holte sich nämlich danach der Brite Choinski Spiel, Satz und Sieg mit 6:4, 6:1. Seine Turnierbilanz unmittelbar danach: „Ich bin sehr froh, dass ich auf meinen Betreuerstab gehört habe und hierhergekommen bin und das mit der US-Open-Qualifikation aufgebaute Momentum tatsächlich nützen konnte. Tatsächlich bin ich von Match zu Match stärker geworden. Auch dank der tollen Atmosphäre und des großartigen Publikums hier in Tulln!“

© NÖ Open / M. Binder
Sieger Jan Choinski

Neumayer: „Eine ganz besondere Woche für mich“

Naturgemäß etwas geknickt, aber trotzdem zufrieden mit seinen Leistungen bei den NÖ Open powered by EVN 2024 zeigte sich Finalist Neumayer: „Jan hat wirklich großartig gespielt und es mir besonders mit seinen Kickaufschlägen mit dem Wind extrem schwer gemacht. Meine Returns waren dementsprechend nur am Anfang des Matches so effektiv, wie ich mir das vorgenommen habe und wie es im Laufe des Turniers oft geklappt hat. Trotzdem war das eine ganz besondere Woche für mich. Zuerst der Semifinaleinzug an meinem Geburtstag, dann das Finale vor den Augen meiner Familie – was willst du mehr? Danke an alle, die dieses Turnier ermöglicht haben.“ Mit den 50 eroberten ATP-Punkten wird sich das ÖTV-Ass in der Weltrangliste dennoch auf Platz 262 verbessern, 56 Positionen hinter seinem bisherigen Career High. Weiter geht es für den zweifachen Staatsmeister mit dem Davis Cup Österreich gegen die Türkei in Bad Waltersdorf am 13./14. September, für den er erstmals nominiert wurde.

Landbauer sieht NÖ Open „als wichtigen Motor“

Durchwegs hochzufrieden zeigten sich nach der Siegerehrung auf dem Centre Court auch sämtliche Stakeholder des ATP-100-Challengers. LH-Stellvertreter und Sportlandesrat Udo Landbauer, diesen Sonntag beruflich unabkömmlich und in Tulln vertreten durch Landtagsabgeordneten Andreas Bors, übermittelte nach dem finalen Matchball seine anerkennende Botschaft: „Wir wollen Niederösterreich zum aktivsten Bundesland machen und insbesondere unsere jungen Zielgruppen möglichst früh für den Sport begeistern. Die Niederösterreich Open sind dabei ein wichtiger Motor, um Begeisterung für den Tennissport zu wecken und die positive Entwicklung dieser Sportart in unserem Bundesland weiter voranzutreiben. Vielen Dank und herzlichen Glückwunsch an alle Spieler sowie dem Vorzeigeverein TC Tulln und alle Partner sowie helfenden Hände, die diesen mitreißenden Event ermöglicht haben.“ Auch der Bürgermeister der Stadt Tulln, Peter Eisenschenk, stellte sich mit Dankesworten ein: „Wir freuen uns sehr, dass sich unsere Gartenstadt Tulln mit all ihren Vorzügen heuer erneut während des ATP-Turniers präsentieren konnte. Ich danke unter anderem dem TC Tulln für das Engagement und das Überlassen der Tennisanlage.“

Schweda: „Weitere Bestätigung für unseren Kurs“

Für Thomas Schweda, Geschäftsführer Wirtschaft beim Österreichischen Tennisverband, zeigte sich einmal mehr der in jeder Hinsicht positive Effekt des Turniers: „Man sieht ja fast immer, dass die österreichischen Spieler bei den Turnieren, die in der Heimat stattfinden, besonders gute Ergebnisse erzielen – so auch diesmal. Es freut uns sehr, dass Lukas Neumayer bei den NÖ Open powered by EVN so gut performed hat. Für uns ist das auch eine weitere Bestätigung, dass wir unseren Kurs fortsetzen werden und Veranstaltungen wie diese forcieren und bestmöglich unterstützen wollen. Ich bedanke mich in diesem Sinne sehr herzlich beim Sportland Niederösterreich mit LH-Stellvertreter und Sportlandesrat Udo Landbauer, beim Hauptsponsor EVN, bei der Stadt Tulln, beim TC Tulln und bei Veranstalter Florian Leitgeb und seinem Team für die großartige Unterstützung und Umsetzung dieses Topevents.“

Leitgeb: „Begeisterung bei den Fans inspirierend“

Das Schlusswort gebührte Florian Leitgeb, Veranstalter und Initiator des Challengers in Tulln und Geschäftsführer der Sportmanagement- und Eventagentur Champ Events: „Ich denke, auch und gerade die vierte Auflage der NÖ Open powered by EVN hat bewiesen, welch guter Boden Niederösterreich für Tennis und Sport im Allgemeinen ist – die Begeisterung bei den die ganze Woche zahlreich erschienenen Fans war wirklich inspirierend. Für die Spieler, die Offiziellen, unsere Ballkinder, mein Team und mich, und, last but not least, hoffentlich auch für unsere wunderbaren Partner. Ein ganz großes Dankeschön an alle, ihr wart großartig.“

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Bei der Siegerehrung im Vordergrund von links nach rechts: Landtagsabgeordneter Andreas Bors, 1. Jan Choinski, 2. Lukas Neumayer, ÖTV-Geschäftsführer Wirtschaft Thomas Schweda, Tullns Bürgermeister Peter Eisenschenk, TC-Tulln-Obmann Josef Beinhardt, Turnierdirektor Florian Leitgeb, Verena Spreitzer und Max Pöhnl von Champ Events.

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