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Riesenerfolg in Mexico City: Weinhandl mit 1. WM-Titel Nummer 1 der Welt 50+

Der burgenländische Top-Seniorenspieler erlebt in der mexikanischen Metropole „unvergessliche Tage“.
Verfasst von: Manuel Wachta, 18.05.2024
© ITF / zVg
Clemens Weinhandl hat allen Grund zur Freude.

Nur ein einziger Österreicher hat diesmal die weite Reise zur Seniorenweltmeisterschaft 50+, 55+ und 60+ nach Mexico City, der Hauptstadt von Mexiko, auf sich genommen. Der eine rot-weiß-rote Vertreter vermochte freilich für den – angesichts seiner lediglich fürs Einzel abgegebenen Anmeldung – maximalen möglich gewesenen Erfolg zu sorgen. Denn Clemens Weinhandl hat sich in der vergangenen Woche in Übersee sensationell und zum ersten Mal in seiner Karriere zum Seniorenweltmeister gekürt. Mit seinem Triumph in der Altersklasse 50+ übernahm der Burgenländer auch die 50+-Weltranglistenführung.

Letztes Jahr hatte die Senioren-WM in Manavgat (Türkei) für Weinhandl noch ganz bitter geendet, als er in seinem Drittrundenauftritt, trotz 6:4,-4:4-Führung, verletzungsbedingt aufgeben hatte müssen. Doch nun ist der 50-Jährige am Gipfel seiner Seniorenlaufbahn angekommen. Dadurch können die ÖTV-Senioren nunmehr mit Dominik Wirlend (30+) und Weinhandl (50+) zwei Spieler an der ITF World Tennis Masters Tour Rankings vorweisen. „Clemens, wir sind stolz auf dich!“, richtete dazu auch ÖTV-Seniorenreferent Edi Glasner seine herzlichen Glückwunsche aus.

„Dieser Titel war mein großes Ziel“

Weinhandl hat dem Österreichischen Tennisverband nach seinem Sieg einen Bericht aus Mexiko City geschickt – den wir den heimischen Tennisfans natürlich nicht vorenthalten möchten.

„Von der ITF im Turnier als Nummer fünf gesetzt, fühlte sich mein Spiel beim Training in der Höhenlage von Mexico City auf 2300 Meter Seehöhe in den ersten Tagen nicht gut an. Das sollte sich aber im Laufe des Turniers ändern. Im 128er-Raster hatte ich zunächst ein Freilos und startete somit in der zweiten Runde mit einem 6:3,-6:2-Sieg gegen den Mexikaner Ivan Octavio Villa Rios. Auch in der dritten Runde waren es zwei Sätze gegen einen Mexikaner namens Luis Arturo Pliego Escoto (6:1, 6:2; Anmerkung). Im Achtelfinale wartete der Portugiese Henrique Aassis, der in den Runden zuvor sehr überzeugende Siege eingefahren hatte. Der zweite Satz war zwar relativ eng, in Summe das 6:1, 6:4 aber dann schon recht souverän.

Im Viertelfinale kam es zum Kracher gegen den als Nummer vier gesetzten Briten Sebastian Jackson. Der erste Satz war ein fast fehlerlos: 6:0. Nach einer langen Regenunterbrechung verlor ich jedoch sowohl meinen Rhythmus als auch den zweiten Satz. Der dritte Satz wurde durch viel Kampf und Krampf und nur ein Break entschieden und stand bis zum Schluss auf Messers Schneide. Mit dem 6:0, 3:6, 6:3 war damit mal zumindest eine Medaille gesichert. Ins Halbfinale startete ich am nächsten Tag gegen den Argentinier Juan Fernandez mit 1:5 denkbar schlecht. Danach entwickelte sich aber ein Spiel auf sehr hohem Niveau, in dem ich ihn mit meiner wohl besten Leistung bei diesen Weltmeisterschaften bei intensiven Rallyes erdrücken und 7:5, 6:1 besiegen konnte.

Vor wenigen Wochen war ich der Nummer eins des Turniers, dem Niederländer Bart Beks, bei einem Turnier in Manavgat (Türkei) noch in zwei Sätzen unterlegen gewesen. Dieses Mal bot sich mir im Finale der Weltmeisterschaften jedoch die Möglichkeit der Revanche. Nach einem frühen Break gegen mich wurde der erste Satz in einem spannenden Tiebreak, in dem ich bei 4:6 schon zwei Satzbälle gegen mich hatte, entschieden. Das 8:6 im Tiebreak führte dazu, dass ich im zweiten Satz noch befreiter agieren und mir bei 5:1 schon zwei Matchbälle sichern, jedoch nicht verwerten konnte. Auch mithilfe der Unterstützung der zahlreichen Zuschauer:innen konnte ich dann nach 2:15 Stunden mit 7:6 (6), 6:3 den Sack schließlich zumachen und mich zusammen mit vielen Freunden vor Ort über den Weltmeistertitel freuen.

Es waren für mich wahrlich unvergessliche Tage in Mexico City. Mit diesem Sieg bin ich in der ITF-Weltrangliste nach zwei Jahren als Nummer eins in der Kategorie 45+ nun auch die Nummer eins bei 50+. Bisher war bei einer Einzel-WM die Silbermedaille mein bestes Ergebnis, dieser Titel daher mein großes Ziel. Dass es gerade hier bei diesen schwierigen Bedingungen in Mexico City klappen würde, damit hatte ich nicht unbedingt gerechnet. Umso größer sind jetzt die Freude und der Stolz darüber. Ich muss jetzt erst mal schauen, wie es für mich auf der Masters Tour weitergeht. Es warten in diesem Jahr auf mich noch andere große Aufgaben im privaten Bereich und dabei die wichtigste und erfreulichste, die man sich nur vorstellen kann …“

| ITF / zVg
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Ein strahlender Clemens Weinhandl (Mitte) bei der Siegerehrung.
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