Australian Open: Tagger nimmt Top-10-Juniorin raus
Aller guten Dinge sind drei? Der dritte Jugend-Grand-Slam-Turnierauftritt verläuft für Lilli Tagger im Einzel weiterhin nach Wunsch. Nach ihrem klaren 6:0,-6:2-Auftakterfolg über die japanische Wildcard-Besitzerin Nanami Goto (ITF -) hat die 16-Jährige bei den Australian Open in Melbourne am Montag auch ihre zweite Hürde genommen. Und zwar durch einen Aufgabesieg: Die Osttirolerin (ITF 45) führte gegen Teodora Kostovic (ITF 9) mit 4:6, 6:3, 4:2, samt drei Chancen aufs Doppelbreak, als die fünftgesetzte Serbin mit Nackenproblemen das Handtuch warf. Tagger konnte hiermit eine Top-Ten-Juniorin auf ihre Abschussliste setzen. Doch die nächste ganz schwere Aufgabe steht bereits bevor: Am Mittwoch um 1:00 Uhr MEZ wartet auf sie, in der 1573 Arena im Melbourne Park, die neuntgereihte Britin Mingge Xu (ITF 13), die als Nummer 491 schon unter den Top 500 in der Damenweltrangliste steht. Gegen die 17-Jährige hatte Tagger erst bei den US Open 2024 mit 2:6, 6:4, 1:6 verloren.
Dass die Revanche gegen Xu überhaupt zustande kommen würde, danach sah es zuerst so gar nicht aus. Tagger musste gegen Kostovic in den ersten zwei Sätzen jeweils gleich im ersten Spiel einen Aufschlagverlust hinnehmen, stand dadurch bei 4:6, 0:2 bzw. auch 1:3 bereits mit dem Rücken zur Wand. Weitere Breakchancen gab es bis dahin sonst auf beiden Seiten nicht – bis Tagger mit einem starken Zwischenspurt mit fünf gewonnenen Games in Serie plötzlich doch einen entscheidenden dritten Abschnitt erzwang. Dort zog der Schützling der Ex-French-Open-Siegerin Francesca Schiavone von 0:1 auf 4:1 davon. Nach dem kassierten Rebreak zum 4:2 lag Tagger auf Kurs zur neuerlichen Doppelbreak-Führung, der Kostovic aber durch die Aufgabe zuvorkam. Im Doppelbewerb hatte Tagger das Glück dahingegen nicht auf ihrer Seite, sie unterlag mit der Litauerin Laima Vladson den fünftgelisteten, tschechischen Schwestern Alena und Jana Kovacková hauchdünn mit 6:3, 5:7, 11:13. War schon der Verlust des zweiten Satzes nach 2:1-Breakvorsprung und dreimal je einer Chance zur erneuten Breakführung unter die Kategorie unglücklich gefallen, so blieb im Match Tiebreak ein 5:1, 6:3, 7:5, 8:6, 9:7 sowie 11:10 unterm Strich ebenfalls zu wenig für den Sieg. Insgesamt drei Matchbälle blieben also ungenützt.
Abenteuer Down Under für Behrmann beendet
Bei den Burschen ist die Doppelkonkurrenz für Thilo Behrmann indes gleichfalls in Runde eins zu Ende gegangen. Einen Tag nach seiner so knappen Auftaktniederlage im Single musste sich der Wahlburgenländer mit dem Rumänen Yannick Theodor Alexandrescou den topgesetzten Oliver Bonding (Großbritannien) und Jagger Leach (USA) trotz tapferer Gegenwehr mit 4:6, 4:6 beugen. Der 16-Jährige muss nach seinem Jugend-Grand-Slam-Debüt also vorläufig auf ein erstes Erfolgserlebnis auf dieser Ebene warten.